Hamburger Lieferdienst wirbt mit „Christliche Döner Union“

Zur Hamburger Bürgerschaftswahl am 15. Februar hat sich der Onlinelieferdienst „Lieferheld“ eine kreative und lustige Werbekampagne überlegt. Auf vier verschiedenen Werbeplakaten setzt sich „Lieferheld“ unter anderem für „orale Gerechtigkeit“, volle Mägen und ein „Grundrecht auf Genuss“ ein.

Der Mediendienst „Meedia“ hat recherchiert, dass die Plakate im kompletten Hamburger Stadtgebiet verteilt worden sind. Dabei hat der Lieferservice Wahlplakate für die fiktive Partei AfD („Alternative für Dosensuppen“), der „Pizzaten Partei“ (Anspielung auf die Piratenpartei), der SPD („Sozialdemokratische Pizzerien Deutschlands“) und der CDU („Christliche Döner Union“) konzipiert.

Auf den ersten Blick sehen die Werbeplakate der realen Politikwerbung zum Verwechseln ähnlich. Die „Lieferheld“-Kampagne verwendet nämlich das Corporate Layout der großen Parteien. Das Spektakel wird jedoch durch Pizza, Döner und Bürger als Gag enttarnt. Hinzu kommen auf den Plakaten Slogans wie „Cannabis, WLAN und Pizza für Hamburg“ oder „Vernunft. Verantwortung. Döner.“

„Lieferheld“-Boss Emmanuel Thomassin ist das Konterfei der Kampagne, das für den Bestellservice auf allen Plakaten wirbt. Ein „Lieferheld“-Sprecher erklärte dem Branchendienst „Horizont“, dass die Idee, die Marketingaktion an den Hamburger Wahlkampf anzulehnen, spontan gewesen sei.

„Wir wollten in den Bürgerschaftswahlkampf einmal frischen Wind bringen.“ Ist wenig glaubhaft, da die Internetadressen auf den Kampagnenplakaten zum Lieferservice führen und nicht zu den Parteien. Klar ist aber auch, dass die Wahlslogans der Hamburger Parteien als ziemlich langweilig angesehen werden.

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