Erster Döner für die Mikrowelle

Mit einer Produktinnovation beginnt das Unternehmen „Pure Ingredients“ das Jahr 2015. Der erste Döner für die Mikrowelle wurde jetzt am Standort Kaltenkirchen hergestellt. Die „Rheinische Post“ (RP) hat die Produktion unter die Lupe genommen und testete den „Wrap Kebab“.

Für die Deutschen ist der Döner einer der populärsten Fastfood-Gerichte. Die fleischgefüllte Pita-Tasche soll es jetzt auch für Zuhause geben, der erste Döner für die Mikrowelle kommt aus Kaltenkirchen.

In der Versuchsküche des Unternehmens „Pure Ingredients“ ist das Konzept für den Daheim-Döner entstanden. Geschäftsführer Frank Verhage erklärt, dass man im Sortiment schon länger tiefgefrorenes Kebab-Fleisch anbiete und für die Türkische Pizza mit einem dünnen Hefeteig arbeite. „So sind wir auf die Idee gekommen, beide Produkte zu paaren, haben deshalb jetzt den Döner ins Sortiment aufgenommen.“

In der Werksküche wurden seitdem immer wieder neue Experimente mit der Teigmischung, unterschiedlichen Dicken, Fleischwürze und verschiedenen Soßen durchgeführt. Die ersten Prototypen kamen dann in den Fabrikbackofen, anschließend musste alles wieder geändert werden.

Verhagen: „Der Teig war zu dick, das Fleisch soll natürlich so ausschauen als sei es gerade vom Döner Spieß abgeschnitten worden.“ Verschiedene Entwürfe gab es auch bezüglich der Verpackung. Die Firma will vom ersten Quartal 2015 an mit der Herstellung des Döners beginnen. Der Name wird „Wrap Kebap“ sein. „Bei uns ist der Basisteig im Unterschied zum herkömmlichen Döner so dünn, dass der Kebab wie ein Wrap gerollt werden kann“, verrät Verhagen.

Beim Fabrikbesuch der RP erläutert er dann die einzelnen Schritte der Produktion. Dafür wird zu Anfang das Döner Fleisch hergestellt. Das Unternehmen „Pure Ingredients“ hat dabei den Anspruch, die Döner Artikel ausschließlich von geschächteten Tieren und ohne Schweinefleisch (also nach Halal-Standards) zu produzieren, weshalb in den Döner nur Hühnerfleisch kommt. Das tiefgefrorene Fleisch wird dann zusammen mit einer geheimen Gewürzmischung und Zwiebeln in einem Industriefleischwolf vermengt. Anschließend wird die Mischung in Pelletform gepresst.

Während im Imbiss das Fleisch auf dem Spieß landet, wird es in der Döner Fabrik bei 86° C im Wasserbad gesiedet. Verhagen erklärt, „dass wir so weniger Fett brauchen, das Fleisch wird nicht zäh und wir können den Geschmack erhalten.“ Damit das Fleisch hinterher eine frische Optik besitzt, hat das Unternehmen in die Hausfrauentrickkiste gegriffen und Zucker-Couleur ins Wasserbad hinzugegeben, so bekommt das Fleisch eine entsprechende Färbung.

Anschließend wird es in Stücke zerkleinert und im Schockfroster haltbar gemacht (-45° C). Auf diese Weise werden bei „Pure Ingredients“ täglich für verschiedene Produkte rund 90 kg Fleisch verarbeitet. Die Produktionslinien laufen in Kaltenkirchen 24 h pro Tag, eine Schicht reinigt dann die Produktionslinien, nachdem zuvor zwei Schichten für die Herstellung verantwortlich zeichneten.

Die Backstube von „Pure Ingredients“ hingegen liegt in Venlo, hier können pro Tag bis zu 60.000 Pizzen produziert werden. Von dort kommt auch der Hefeteig für die Döner Fladen. „Der wird wie bei Muttern gebacken“, unterstreicht Verhagen. „Wir verzichten bei der Produktion zudem auf Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel, außerdem ist der Hefeteig für den Mikrowellen Döner schon erprobt, da er auch für unsere Türkische Pizza zum Einsatz kommt und die benötigten Kriterien wie eine relative Festigkeit und Belagtragfähigkeit mitbringt. Außerdem wird der Hefeteig auch nach dem Auftauen nicht wässrig.“

Wenn der Teig fertig ist, kann der „Wrap Kebab“ fertiggestellt werden. Das geschieht bei „Pure Ingredients“ natürlich auf dem Fließband. Dort werden die Fladen mit Fleisch bestückt, anschließend kommt die Soße drauf. Diese besteht aus Knoblauch, Kräuter, Senf und Ei. Marktreife soll auch die Option ohne Knoblauch erlangen. Ins Lager kommen die Mikrowellen Döner dann eingeschweißt in Folie, Schock gefroren und in Kartons verpackt.

Zutaten wie Salat, Gurke, Zwiebeln oder Tomaten soll der Konsument nach eigenem Gusto selbst hinzufügen, denn beim Auftauen würden diese Ingredienzien an Geschmack verlieren, „außerdem würden sie matschig und wässrig“, so Verhagen. Der „Wrap Kebab“ soll also als Grundbaustein dienen, den der Döner Fan daheim mit weiteren Zutaten veredeln kann. Die Zubereitungszeit gestaltet sich gering, da der Mikrowellen Döner schon vollständig in der Fabrik gegart worden ist. Das Produkt braucht im Backofen, Pfanne oder eben Mikrowelle nur rund 30 Sekunden erwärmt werden, danach kann der Döner Genuss starten.

Wem schon jetzt das Wasser im Munde zusammenläuft, muss sich allerdings noch ein wenig gedulden, da der Döner für die Mikrowelle erst im Frühjahr 2015 auf den Markt kommen soll. Danach bringt „Pure Ingredients“ noch weitere Innovationen wie eine vegetarische Türkische Pizza einen „Wrap Cevapcici“ und einen „Wrap Falafal“ heraus.

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