Döner Imbiss darf endlich expandieren

In Nandlstädt bei München lautet das Motto für Imbisse und Gaststätten an der Marktstraße: Gleiches Recht für alle. Deshalb darf jetzt auch der Döner Imbiss „Istanbul“ vor dem Laden Stühle und Tische aufbauen.

Lange Zeit musste Döner Dreher Acevit Izzet darum kämpfen, dass der Tisch, den er vor seinem Laden aufgestellt hat, auch legal war. Jetzt hat er sogar die Genehmigung für zwei weitere Tische erhalten.

Der Marktrat von Nandlstädt hatte bislang nur der Bäckerei Gabelsberger, der Pilskneipe „Zum Posthalter“ und im italienischen Restaurant „La Piazza“ eine Sitzfläche im Freien genehmigt.
CSU-Politiker Franz Mayer verteidigte in der letzten Markratssitzung das Gleichheitsrecht und fragte, wo man hier die Grenze ziehen wolle. Andreas Hofstetter (ebenfalls CSU) glaubt dank der neuen Genehmigung an eine Marktbelebung.

Schließlich nehmen viele Marktbesucher vor den Döner Laden von Izzet Platz, seit knapp sechs Monaten verkauft er dort türkische Spezialitäten wie Pide, Lahmacun, Falafel und eben Döner. Die Leute verfolgen gern das Marktgeschehen von den Tischen aus, lesen entspannt eine Zeitung oder Plaudern mit vorbeispazierenden Freunden und Bekannten. Wenn sich zu dem gemütlichen Interieur aus Kunstledersitzen jetzt auch Stühle und Tische im Freien gesellen, hofft Izzet auf noch mehr Kundschaft.

Da sich vor dem Döner Imbiss eine Sitzbank und die Bushaltestelle Marktstraße befinden, kritisierten Sebastian Löffler und Michael Schranner von der Partei BLN das Konzept. „In Stoßzeiten kommt kaum jemand mehr durch, dann ist der Wartebereich überfüllt, Geh- und Kinderwagen haben keinen Platz mehr. Stühle und Tische vor dem Döner Laden verschärfen die Situation.“

Moniert wurde auch, dass der Imbiss kein WC habe. Einige Markträte sind der Meinung, dass Sitzgelegenheiten sowohl außen als auch drinnen beim Kunden die Erwartung hervorriefen, dass auch sanitäre Anlagen vorhanden seien. Es wurde jedoch klargestellt, dass es keine Rechtsgrundlage für solch eine Auflage gebe. SPD und UWN plädierten für den Außengastronomie-Antrag von Izzet, möchten allerdings zwischen Bushaltestelle und Freisitzfläche einen Abstand zwischen 1,20 m und 1,50 m.

Nach dem Machtwort von Franz Mayer stimmte der Rat mit 13:6 Stimmen für die Genehmigung, deshalb darf der Döner Imbiss jetzt drei Tische vor seinem Laden inklusive Stühle aufstellen. Die Genehmigung ist erst einmal für ein Jahr begrenzt. Mayer: „Eine Testphase, anschließend kann man resümieren, wie es gelaufen ist und wo Probleme aufgetaucht sind.“ Die Mindestbreite zwischen Haltestelle und Terrasse wurde derweil auf 1,50 m festgelegt.

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